Mehrtagewanderung vom 10.09. bis 18.09.2022
Auf dem Spessartbogen
Teilnehmende: Elisabeth Dürr, Gerd Dürr, Gisela Greger, Dorothea Haverkamp, Friedhelm Haverkamp, Maureen Hindrichs,
Ursula
Markgraf, Waltraud Osing, Ulrich Pakosch, Susanne Piorr, Renate Steinacker, Dieter Vogel, Sigrid Ziarek
Organisatorische Leitung: Heinz Rund
Wanderführer: Dieter Vogel
Samstag, 10.9.2022
"Einlauftour"
Die teilnehmenden Wanderer erreichten Bad Orb pünktlich bis auf Dieter und Maureen, die erst am Abend anreisen. Unser Hotel Weidenau „Old Fashion-Stil“, liegt sehr günstig zur Innenstadt und auch für nötige Einkäufe ist es nicht weit.
Für 14.00 Uhr hat uns Dorothea zur Einlauftour durch und um Bad Orb gebeten. Im Ort ist viel los. Es findet ein internationales Jugend-blasorchesterfest statt. Viele Orchester spielen an verschiedenen Punkten im Ort auf Bühnen flotte Melodien.
Entlang des Kurwegs begleitet uns der Bach Orb. Herrlich alter Baumbestand.
Wir erreichen ein Kneippsches Tretbecken und dort lassen sich einige nicht davon abhalten, eine Runde im Strochenschritt durch das eiskalte Wasser zu gehen. Die Erfrischung tut gut bei dem warmen Wetter. Danach mit leichtem Schritt durch einen kleinen Wald und kehren dann um und erblicken das große Gradierwerk. Auch dort wird Musik gemacht.
Einige unserer Gruppe gehen durch das Gradierwerk, dass noch als einziges übrigblieb, und genießen die reine Luft.
Oberhalb des Gradierwerks liegt das architektonisch interessante Gebäude des Thermalbades.
Der Rundgang ist nun beendet und die Teilnehmer gehen getrennte Wege. Einige zum Kaffeetrinken oder auch um die Auslagen in den Geschäften zu begutachten, wieder andere begeben sich durch die kleine nette Altstadt.
Zum Abendessen um 18.30 Uhr sind wieder alle da.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Sonntag, 11.09.2022
Von Schlüchtern nach Sinntal-Willingshof
Am Frühstücksbuffet sind nun auch unsere Wanderführer Dieter und Maureen.
Um 9:00 geht’s los. Nach einigen Diskussionen mit den Fahrern des Taxisunternehmens starten wir nach Schlüchtern.
Die Fahrt dorthin ist zeitlich recht lang. Dort angekommen geht es direkt zum Startpunkt unserer Wanderung. An der Kinzigbrücke empfängt uns schon das große Hinweisschild „Spessartbogen“. Wir erleben wunderbare Weitblicke. Auf den Magerwiesen blühen in großer Zahl die Herbstzeitlosen. Danach gelangen wir in einen dichten Wald und erblicken viele kleine und große Figuren versteckt am schmalen Pfad.
Wieder mal über eine freie Fläche entdeckten wir eine Bank mit „Rhönblick“ gekennzeichnet mit herrlichem Blick zu diesem anderen wunderbaren Mittelgebirge. Am liebsten würden wir hier sitzenbleiben.
Weiter geht’s zum Naturschutzgebiet des Bibers. In den 80ern wurde der Nager hier angesiedelt. Ein Pfad um den Willigsweiher ist leider nicht vorhanden. So gehen wir zu den einzelnen Aussichtspunkten und erblicken leider keinen Biber.
Kurz danach erreichen wir das Ende der 1.Etappe. Am Willingshof warten wir auf unseren Fahrdienst, der Schwierigkeiten hatte, uns zu finden.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Montag, 12.9.2022
Von Willingshof nach Steinau-Marjoß
Wieder gibt es eine lange Anfahrt. Die Fahrer haben es schwer trotz Google Map, den Startpunkt zu finden. Endlich angekommen, erwartet uns ein toller Anblick. Gehäxelte Maissilage wird in einer Maschine stark in Rollen gepresst und dann mit Plastikfolie umwickelt. Dies geht alles ohne menschliche Hilfe und sehr schnell.
Wir wandern direkt zu „unserem Biberweiher“, diesmal jedoch auf der gegenüberliegenden Seite. Der Spessartbogen wir hier durch das Naturschutzgebiet Ratzerod geführt. Auch hier wurde am Ratzerodweiher ein Bibererlebnisraum geschaffen.
Durch das herrliche Rohrbachtal, schön schmal auf weichen Pfaden, wandern wir schweigend und genießend, die Natur. Steil bergab erreichen wir den Bach Jossa. Dort erblicken wir einen herrlichen Pausenplatz mit recht neuem Tisch und schönen Bänken extra für uns gemacht. Nach ausgedehntem Essen und Trinken geht es auf zu einer längeren Steigung. Endlich oben angekommen, genießen wir wieder weite Blicke und das Ziel Marjoß unten im Tal vor Augen.
Ein unangenehmer Abstieg und wir erreichen den Kirchplatz und unsere Taxen kommen auch schon. Ein wunderschöner Sonnentag geht zu Ende.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Dienstag, 13.09.2022
Von Steinau-Marjoß nach Bad Orb zum Hotel
Die heutige Wanderstrecke ist die längste in unserer Wanderwoche. Von Marjoß geht es leicht in mehreren Abschnitten steil bergauf. Nachdem wir die Höhe erreichen, haben wir einen sehr schönen Blick ins Jossatal. Unterwegs begrüßt uns ein Pferd mit Anhang. Maureen wirft Äpfel ins Gehege und genüsslich werden sie verzehrt. Mitten im Wald werden wir auf eine Gedenktafel aufmerksam. Dort wird auf einen Luftkampf zwischen Deutschen und Briten erinnert. Es wird an die gefallenen Piloten gedacht.
Nach einem weiteren kurzen aber knackigen Bergauf, gelangen wir zum Stackenberg. Hier werden wir von einer Heidelandschaft überrascht. Sie passt so gar nicht hierher. Es blüht noch die Heide, Wachholderbeeren lachen uns an. Da das Wetter immer noch gut ist, entgegen der Vorhersage, können wir wieder bis zur Rhön blicken.
Nach abwechslungsreichen Wegen sehen wir den Ort Mernes vor uns. Wir wollen die Kirche besichtigen und erreichen zunächst den Friedhof. Viele Bänke laden zur Pause ein. Kurzer Besuch in der Kirche St. Peter aus dem 17.Jhrdt. Wir lassen Mernes liegen und kommen an der Spessarträuberhütte vorbei mit einem angenagten Holzwildschwein. Durch herrlichen Wald und schöne Pfade erreichen wir den Sölchesweiher. Hier entscheiden wir uns für eine Mittagsrast.
Auf breiten Wegen im leichten bergauf bergab nähern wir uns Bad Orb. Am Jagdhaus Haselruhe, leider heute Ruhetag, werden wir auf die Haselquelle hingewiesen.
Ein paar Meter weiter entscheiden wir uns spontan für eine weiterer Pause. Denn hier wurde eine wunderbare Wassertretstelle eingerichtet. In zwei Holzstämmen, gefüllt mit klarem kalten Wasser gehen fast alle Teilnehmer in das kühle Nass. Es tut wirklich gut. Gefühlt geht es sich schneller durch das schöne Haseltal Richtung Bad Orb.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Mittwoch, 14.09.2022
Von Bad Orb Hotel nach Biebergemünd-Lanzingen
In Anbetracht der Wettervorhersage oder auch aus anderen Gründen melden sich heute Dorothea, Gisela, Renate und Sigrid von der Wanderung ab.
Die Unerschrockenen begeben sich auf den Weg. Zunächst Richtung Kirche St. Martin. Kurzer Blick in die Kirche, dann weiter aufwärts
über den Friedhof. Danach steil bergauf zum Wartturm auf dem Molkenberg. Hier soll der Räuber Peter von Orb eingesperrt gewesen sein. Heute wird der Turm als Aussichtsturm genutzt, mit schönem Blick auf die Stadt. Der Weitblick fehlt heute, sonst könnten wir bis in den Vogelsbergkreis schauen. Bei feuchtem Wetter und schwüler Luft geht es nochmals sehr steil hinauf zur Schutzhütte Hörderers Stein. Hier wird eine Verschnaufpause eingelegt.
Der leichte Regen hat aufgehört und wir wandern immer durch Wald zum Naturfreundehaus Günthersmühle. Hier können wir in herrlicher Umgebung unsere Mittagspause einlegen.
Weiter geht’s am Bieberbach entlang und erreichen schneller als gedacht den Ortsteil Lanzingen. Das Wetter war gar nicht so schlecht.
Diese Etappe empfanden wir nicht so interessant, da uns keine Ausblicke geboten wurden.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Donnerstag, 15.09.2022
Von Biebergemünd nach Geiselbach, Hof Frohnbügel
Heute bis auf Ulrich wieder alle an Bord. Die Taxen bringen uns wieder zum Ausgangspunkt. Das klappt jetzt ganz gut.
Zunächst gemütlich entlang des Lützelbaches, der durch den Regen nun viel Wasser führt, steigen wir steil hinauf zur Breitenborner Höhe. Durch das Gemeindegebiet Linsengericht,welch komischer Name. Hier haben wir endlich mal wieder einen Blick in die Ferne, denn wir
haben schönes Wanderwetter. Eine neue Hütte lädt zur kurzen Rast ein. Wieder über freie Fläche mit tollem Fernblick. Wir können sogar
die Silhouette von Frankfurt erkennen und dahinter den Taunus erblicken.
Wir erreichen einen urigen Ort, den Wild-Weiher. Wunderschöne drei Teiche laden zu einer ausgedehnten Pause ein. Viele Sitzgelegenheiten ermöglichen uns, überall Platz zu nehmen.
Nach der Stärkung unter anderem durch Süßigkeiten machen wir uns auf den weiteren Weg und werden auf die Horbacher Mariengrotte hingewiesen. Wir verweilen einige Augenblicke in Stille bevor wir nach kurzem Abstieg an der Kneippanlage in Horbach der Gemeinde
Freigericht vorkommen. Schon wieder so ein eigenartiger Name. Leider können wir uns ein Fußbad nicht gönnen.
Zum Schluss müssen wir uns noch einmal anstrengen. Nach diesem letzten mehr als moderaten Anstieg erreichen wir zur Belohnung des heutigen Tages den Hof Frohnbügel.
Dieter hat uns avisiert und so können wir an den reservierten Tischen Platz nehmen und hessische Spezialitäten probieren, unter anderem
gibt es Handkäs mit Zwiebeln und Schlachteplatte. Diejenigen, die es gegessen haben, schmeckte es gut und das Bier passte auch dazu.
Zur Belohnung können wir auch an diesem Tag auf das Wetter zählen.
Ein wunderschöner Wandertag geht mit der Taxifahrt zu Ende.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Freitag, 16.09.2022
Von Geiselbach, Hof Frohnbügel nach Langenselbold
Auf zur letzten Etappe des Spessartbogen. Unser Fahrdienst bringt uns wieder zum Hof Frohnbügel.
Das Wetter kann nicht besser sein und wieder genießen wir die Weitsicht am Rodfeldturm. Einige steigen auf den Turm, um noch weiter sehen zu können. Wir können in die Wetterau, hinüber in den Vogelsberg, und oberhalb von Frankfurt erkennen wir den Taunus.
Neben dem Turm liegt der Landgasthof Fernblick. Der Name sagt alles. Eine sehr schöne Ausflugslokalität. Durch Wälder und freies Gelände passieren wir den Albstädter Weiher und wandern zum Waldspielplatz Dicke Tanne.
Immer wieder sehen wir auf unseren Wanderungen sehr viele Streuobstwiesen, die voll Äpfel, Birnen oder Pflaumen hängen. Dieter und Maureen sammeln Eicheln und Kastanien.
An der Käfernberghütte gibt eine letzte Rast bevor es entspannt nach Langenselbold zum Bahnhof geht. Leider wurden wir auf dem Weg dorthin von einem kräftigen Schauer überrascht.
Wir erreichen gleichzeitig mit den Taxis den Bahnhof.
Der Spessartbogen ist ein sehr schöner und gut gezeichneter sowie abwechslungsreicher Fernwanderweg.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Samstag,17.09.2022
Vom Hotel zur Bad Orber Fernsicht
Der Abschluss der Wanderwoche bildet heute eine Runde zwischen Bad Orb und Wächtersbach. Nach moderatem Anstieg haben wir den ersten schönen Ausblick am Parkplatz St Wendelin. Vorbei am sehr großen Hofgut Altenburg mit sehr vielen Pferden über Wald und Feld
und abwechslungsreichen Wegen erreichen wir die Schutzhütte „Russland“. Diese wird von uns „besetzt“ für eine kleine Pause.
Weiter geht’s mit Sonne zu einem Ehrenkreuz. Von hier haben wir einen schönen Blick auf die Kurstadt Bad Orb. Ein unwegsamer Pfad
führt uns bergab wieder auf die Straße, die wir am Anfang bergwärts gingen.
Fotos: SGV-Spessartbogen-Wandergruppe
Lieber Dieter, Du hast uns über Höhen und durch Täler geführt, fast ohne Regen und ohne Zwischenfälle. Vielen Dank.
Dies alles hat uns unser organisatorisches Talent Heinz Rund ermöglichst. Seine Vorarbeiten haben zum Erfolg dieser Wanderfreizeit beigetragen. Vielen Dank
Wanderfreundin Waltraud
Mehrtagewanderung vom 11.09. bis 19.09.2021
Auf dem Neckarsteig
Teilnehmende: Wolfgang Baasen, Gudrun Brock, Martin Brock, Elisabeth Dürr, Gerd Dürr, Rosemarie Göhner, Dorothea Haverkamp, Maureen Hindrichs, Uschi Markgraf, Waltraud Osing, Ulrich Pakosch, Susanne Piorr, Renate Steinacker,
Dieter Vogel, Claus Wöhlken
Wanderführer: Heinz Rund
Samstag, 11.09.2021
Stadtführung Mosbach
Nach und nach treffen die Teilnehmenden in Mosbach ein. Die Wegfindung zum Hotel war durch die engen Gassen nicht leicht.
Um 15.00 hat Heinz eine Stadtführung durch Mosbach organisiert. Wir sind überrascht über die herrlichen Fachwerkhäuser in diesem Ort. Ich glaube kaum jemand von uns kannte diese Kleinstadt vorher.
Zur Zeit der Römer verlief im 2. Jahrhundert nach Christus der Neckar-Odenwald Limes in der Nähe des heutigen Stadtge-bietes. Aus der Siedlung um das Mosbacher Kloster wuchs nach und nach ein Gemeinwesen, dem 1241 die Rechte als Freie Reichsstadt verliehen wurden.
In der Verkehrsinfrastruktur fand die größte Zäsur im Jahre 1862 statt, als die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen den Teilabschnitt Heidelberg – Meckesheim – Obrigheim – Mosbach der Badischen Odenwaldbahn fertigstellten, die anschließ-end bis Würzburg verlängert wurde.
Das Handwerk verlor an Bedeutung, dafür wurde Mosbach als Verwaltungsstandort zentral in seiner Bedeutung für das länd-liche Umfeld. 1879 wurde ein Landgericht errichtet, das bis heute fortbesteht.
Im 20.Jhrdt. gehörte Mosbach in der Zeit der Weimarer Republik zur Republik Baden. Die NS-Zeit hat auch in Mosbach Spuren hinterlassen. Alle Vereine und Verbände wurden gleichgeschaltet. Nach dem Krieg gehörte Mosbach zur amerikanischen Besatzungszone in Baden-Württemberg. Der Landkreis Mosbach wurde im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 mit dem Landkreis Buchen und einigen Gemeinden anderer Landkreise zum neuen Neckar-Odenwald-Kreis vereinigt. Mosbach wurde Kreisstadt des neuen Landkreises.
Der Stiftsplatz wird eingerahmt von vielen hervorragend restaurierten Fachwerkhäusern.
Besonders attraktiv ist das Palm‘sche Haus aus dem Jahr 1610. Es wurde für den Burgvogt Johann Schradmüller erbaut. Die Bezeichnung Palm`sches Haus resultiert aus dem letzten Besitzer. Das Haus ist ein dreigeschossiges Fachwerkhaus auf einem massiven steinernen Sockelgeschoss. Die Ecke zum Marktplatz hin ist auf einer steinernen Konsole ruhender Erker ausgebildet, der sich über alle drei Fachwerkgeschosse erstreckt und sich nach einhelliger Meinung einst auch als Türmchen nach oben fortsetzte. Das Dach ist ein schmuckloses Walmdach und wie das fehlende Türmchen möglicherweise das Resultat eines vereinfachenden Umbaus. Die Fachwerkkonstruktion des Hauses erzielt durch eine große Anzahl von Variationen einen sehr dekorativen Eindruck. Der Konsolstein des Erkers zeigt steinerne Neidköpfe.
Das Rathaus entstand 1557/58 auf den Fundamenten einer im Zuge der Reformation in der Kurpfalz geschlossenen katholischen Cäcilienkirche. Der heutige Marktplatz von Mosbach war einst der Friedhof der Mosbacher Stiftskirche und künftig als Cäcilienkirche genutzt. Im Zuge der Reformation in der Kurpfalz wurden ab 1545 keine Gottesdienste mehr in der Kirche gefeiert. 1546 wurden die zur Kirche gehörenden Stiftungen dem städtischen Armenwesen zugeschlagen. Die Kirche wurde daraufhin 1557 der Stadt zum Abbruch überlassen und ab 1558 zum Rathaus umgebaut.
Das Haus Kickelhain ist ein historisches Fachwerkhaus. Als Beispiel für die Wohnsituation vergangener Zeiten ist es Teil des im benachbarten Alten Hospital untergebrachten Mosbacher Stadtmuseums. Das Gebäude gilt als schmalstes Fachwerkhaus in Mosbach und überhaupt eines der kleinsten freistehenden Fachwerkwohnhäuser in Süddeutschland.
Die Stiftskirche St. Juliana ist eine Simultankirche. Der evangelische Teil wird als Stiftskirche, der katholische Teil als Kirche St. Juliana bezeichnet. Die älteste Urkunde, in der die Kirche erwähnt wurde, stammt von 1277.
Während in den meisten anderen Simultankirchen die Mauer in der Zwischenzeit entfernt wurde, besteht sie in der Stiftskirche bis heute. Zum 300. Jahrestag der Trennung wurde 2007 zwischen der evangelischen und der katholischen Gemeinde eine Öffnung der Trennmauer vereinbart. Die Mauer wurde durchbrochen und Türen sowie einige Stufen eingebaut, die jetzt den evangelischen Teil mit dem etwas höher gelegenen katholischen Teil verbinden. Am 27. Juli 2008 wurden die Türen zwischen den beiden Kirchenteilen erstmals geöffnet.
Mit dem Kiwwelschisserbrunnen (hochdeutsch: „Kübelscheißer-Brunnen“) wurde einer historischen amtlichen Anordnung mittelalterlicher Mosbacher Stadthygiene und dem darauf beruhenden früheren Spitznamen der Mosbacher bei den Bewohnern der benachbarten Dörfer ein Denkmal gesetzt. Noch 1807/08 bemängelte Amtsarzt Gruber in seiner Moralischen Topographie den Gestank in den verwinkelten Gassen, wenn die Mosbacher die vollen Kübel zum Düngen auf die Felder gebracht haben. Der 1987 als Stiftung errichtete Brunnen wird vom Kandelbach gespeist, der oberirdisch durch die steilen Gassen Mosbachs fließt.
Nach diesem langen und anstrengenden Spaziergang gehen wir in Grüppchen durch den Ort und stärken uns bei Wasser, Bier oder Wein, vielleicht auch mit einem leckeren Kuchen oder Eis.
Fotos: Waltraud Osing
Sonntag, 12.09.2021
Von Bad Wimpfen nach Gundelsheim
Unsere Sonntagswanderung ist diesmal die sogenannte Einlauftour.
Wir werden pünktlich um 9:00 Uhr vom Fahrdienst Hermann am Hotel abgeholt. Der Fahrer Waldemar wird uns die ganze Woche zur Verfügung stehen. Während der Fahrt nach Bad Wimpfen schauen wir besorgt aus dem Auto. Der Nebel hängt dicht über der Landschaft. Wird das heute noch was?
Am einzigen neugotischen Bahnhofsgebäude Süddeutschlands in Bad Wimpfen steigen wir auf zu Bad Wimpfen am Berg. Hier bestaunen wir die wundervoll sanierten Fachwerkhäuser. Eins schöner als das andere. Hier entdecken wir das schmalste Haus von Bad Wimpfen. Die Stadtmauer und die Kaiserpfalz sind noch sehr gut erhalten. Letztere war einst mittelalterliche Staufer-pfalz und später Reichsstadt. Wir kommen auch am Bergfried der Pfalz vorbei. Er ist seit 2014 in einem Stützkorsett versehen.
Es gibt auch noch die Talstadt Wimpfen.
Aber für uns beginnt nun das Wandern auf dem Neckarsteig. Abwärts geht’s zum Neckar. Leider können wir den vorgegebenen Weg wegen Sperrung nicht gehen und sind auf dem Neckarradweg angewiesen. Langsam lichtet sich der Nebel und es kommt die Sonne durch.
Ein idyllischer Blick zurück und wir genießen das letzte Mal die „Turmkulisse“ von Bad Wimpfen. Wir wandern weiter am Ufer des Neckar und erreichen den Ort Heinsheim. Hier durchqueren wir den Schloßpark mit Schloß und steigen danach über viele Treppen auf die Höhe.
Da heute Tag des offenen Denkmals ist, haben wir das Glück die kleine Bergkirche zu besichtigen und den Erklärungen eines Ehrenamtlers zuzuhören. Die Kapelle wurde im 10. Jhdt. erstmals erwähnt. Die Anlage kennzeichnet eine Wehrkirche. Sie wurde mehrfach renoviert und umgestaltet. Erst 1957 wurden die Wand- und Deckenfresken freigelegt.
Weiter geht’s nun auf dem Hochplateau und dann bemerken eine Umfriedung. Wir haben den jüdischen Friedhof von Bad Rappenau-Heinsheim erreicht. Er ist eine der größten und kunsthistorisch interessantesten jüdischen Friedhöfe in Deutschlands. Über 1000 Grabsteine aus 25 Gemeinden legen ein eindrucksvolles Zeugnis ab. Für die Ortsherrenschaft war der Friedhof eine
bedeutende Einnahmequelle. Es wurde Erbzins verlangt. Während der NS-Zeit blieb der Friedhof weitestgehend unversehrt. Heute befindet sich der Friedhof im Eigentum der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden.
Wir erreichen nun den Wald und nähern uns der Burg Guttenberg. Sie ist eine spätmittelalterliche und eine der letzten unzerstörten Stauferburgen. Sie wird immer noch bewohnt. Die Freiherren von Gemmingen leben hier in der 17.Generation.
In der Anlage wird eine Ausstellung präsentiert: Leben auf einer Ritterburg.
Einige Teilnehmer lassen es sich nicht nehmen und begeben sich auf den Rundgang durch die Zwingeranlage und Volieren der Greifvögel. Andere kommen zum Bergfried und besteigen diesen und genießen den Blick ins Neckartal.
Zu einer vereinbarten Zeit geht es gemeinsam dem Ziel entgegen. Am Gundelsheimer Bahnhof warten wir auf unseren Chauffeur. Punkt 16 Uhr geht es Richtung Mosbach.
Dort angekommen nutzen einige Wanderer den Tag des offenen Denkmals erneut. Direkt am Hotel ist das „Haus Kickelhain“. Es gehört mit zum Stadtmuseum. Namensgeber ist Georg Kickelhain. Das Haus wurde 1591 auf einer Grundfläche von 26 und einer Wohnfläche von 50 qm errichtet. Wie bereits am ersten Tag erwähnt, ist es das kleinste freistehende Fachwerkhaus Deutschlands. Es diente bis 1971 als Wohnhaus und wurde 1972 mit Bauernmöbeln aus dem hinteren Odenwald ausgestattet.
Der erste Tag brachte uns eine kurzweilige Wanderung zum Eingewöhnen, bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen.
Fotos: Waltraud Osing
Montag, 13.09.2021
Von Gundelsheim nach Mosbach
Wo wir gestern aufgehört haben, fangen wir heute wieder an. Das Großraumtaxi ist wieder Punkt 9.00 Uhr da und bringt uns zum Startpunkt nach Gundelsheim.
An der schönen Stadtmauer vorbei geht’s gleich steil bergauf zum Michaelsberg. Viele, viele Stufen müssen überwunden werden. Oben auf dem Plateau angekommen, haben wir eine wunderbare Rundumsicht bis zur Burg Guttenberg, die uns aus der Ferne auf unserem Weg begleitet.
Am Friedhof Michaelsberg legen wir eine Pause ein und erkunden die Michaelskapelle von außen. Sie ist eine der ältesten Kirchen in der Region. Schon 771 wurde sie als Basilica erwähnt. Schade, dass wir das sehenswerte Innere nicht in Augen- schein nehmen können. Wie uns eine Friedhofsbesucherin erläuterte, wurde schon zweimal der Opferstock geplündert.
Über Wiesen und durch unwegsames Gelände geht es weiter, danach bergab durch schönen Mischwald und wir erreichen die Burg Hornberg. Sie ist eine alte Ritterburg. Errichtet wurde sie auf einem Bergsporn über dem Neckartal oberhalb der Ortschaft Neckarzimmern. Götz von Berlichingen lebte hier 45 Jahre
Das zur Burg gehörende, nach Urkundenlage zweitälteste noch bestehende Weingut der Welt, betreibt unterhalb der Burg auf Steilterrassen traditionellen Weinbau. Wir gehen nicht in die Burganlage, sondern spazieren an der Mauer entlang, auf einem schönen, schmalen Weg, und genießen die wunderschönen Blicke ins Neckartal. Direkt unter uns liegt eine Schiffsschleuse. Wir sehen gerade ein aus der Schleuse fahrendes Schiff. Es ist ein Flusskreuzfahrtschiff. Ein anderes Frachtschiff fährt nun in diesen Schleusentrog hinein.
Wir biegen schließlich in den Wald ab und mit einer langen moderaten Steigung stoßen wir auf ein großes freies Gelände mit vielen Bänken. Diese Anlage lädt zu einer langen Pause ein. Wir werden mit einem Hinweisschild auf eine jüdische Gedenk-stätte aufmerksam gemacht. Sie liegt etwas oberhalb des Rastplatzes. Das Mahnmal wurde 2005 der Öffentlichkeit übergeben.
Es zeigt die Gedenksteine der einzelnen Deportationsorte in Baden in Form eines Davidsterns. Die jüdische Bevölkerung wurde 1940 in das Lager Gurs im Südwesten Frankreichs in den Pyrenäen verschleppt. Im März 1942 veranlassten die Nazis den Transport der Überlebenden nach Auschwitz oder Sobibor. Wir verlassen den Ort in Stille.
Nun geht es durch herrlichen Wald in leichtem bergauf und bergab in Richtung Mosbach. Wir erreichen eine Lichtung und haben ein Blick auf den Ort. Am Marktplatz endet die sehr schöne Wanderung bei herrlichem Wetter.
Fotos: Waltraud Osing
Dienstag, 14.09.2021
Von Mosbach nach Neckargerach
Heute starten wir vom Hotel zu unserer anstrengenden Tour.
Wir überqueren den Bach Elz und dann geht es schon in Serpentinen bergauf und sind im Naturschutzgebiet Henschelberg, Hamberg und Schreckhof mit dem Segelflugplatz Schreckhof.Stets am Hang entlang können wir den herrlichen Blick ins Neckartal und den Odenwald genießen und erblicken sogar das ehemalige AKW Obrigheim.
Ein Stück weiter steht versteckt der Bismarckturm. Er gehört zu den ca. 300 Bismarcktürmen, die man auf dem Gebiet des Kaiserreiches bis zum 1.Weltkrieg errichtete.
Auf dem gesamten Höhenzug finden wir artenreiche Wiesen- und Wacholderheiden, markante Felsbänke und Schutthalden.
Die Muschelkalkböden wurden durch die Nutzung als Äcker, Weinberge und Weiden geprägt.
An einer besonders schön gelegenen Aussichtsstelle erblicken wir Gebäudereste einer ehemaligen Gaststätte. Sie wurde in den 40er Jahren errichtet und leider in den 70er wieder aufgegeben. Im Volksmund wurde sie „Teufelskanzel“ genannt.
Wir entdecken auf dem Weg zur Margaretenschlucht noch einen herrlichen Pausenplatz mit Hütte und vielen Bänken samt einer Grillstelle. Die Stärkung ist nötig, damit ein Teil der Gruppe den Ab- und Aufstieg aus der Schlucht gut übersteht. Zum Glück gibt in der Nähe des Einstiegs einen Getränkeautomaten und auch Sitzgelegenheiten für die Zurückgebliebenen und später für die besonders Aktiven.
Am Parkplatz „Margaretenschlucht“ vorbei beginnt ein steiler Abstieg nach Neckargerach. Wir lechzen nach Kaffee und Kuchen und „stürmen“ die einzige Bäckerei im Ort.
Ein anstrengender Tag geht zu Ende.
Fotos: Waltraud Osing
Mittwoch, 15.09.2021
Von Neckargerach nach Eberbach
Diesmal hat Heinz aus den Neckarsteigetappen 5 und 6 von Heidelberg nach Bad Wimpfen unsere 4. Etappe zusammen- gestellt.
Der erste Blick heute geht gen Himmel. Regen. Leider haben die Prognosen recht behalten. Waldemar holt uns trotzdem
pünktlich ab und bringt uns nach Neckargerach.
Zum Ausgangspunkt der Wanderung geht’s erstmal noch durch den Ort und dann über den Neckar. Am Campingplatz ent-decken wir einige Wigwams. Es geht mit und ohne Schirm in steilen, kurzen Serpentinen bergauf und erreichen überraschend schnell die Minneburg.
Die Minneburg ist die Ruine einer Höhenburg. Die Burg überragt das direkt auf der gegenüberliegenden Neckarseite befindliche Neckargerach.Während heute die Vorburg bis auf wenige Mauer- und Fundamentreste fast vollständig abgetragen ist, wurden die Gebäude der Kernburg und die sie umgebenden Mauern und Geschütztürme gesichert und teilweise wiederhergestellt. Die Anlage ist öffentlich zugänglich und kann normalerweise jederzeit in vollem Umfang besichtigt werden, die Kernburg ist aller-dings, auf Grund von Sicherungsarbeiten, bis auf weiteres gesperrt. Leider ist der Blick ins Tal wie im November. Regen und Nebelschwaden durchziehen das Tal.
Keine Möglichkeit, mal einen kurzen Schluck aus der Wasserflasche zu nehmen. Weiter geht es auf einem ebenen und breiten Forstweg, dem „Brunnenweg“ durch dichten Wald. Die Atmosphäre durch den Regen und den Nebel ist fast mystisch. Leider haben wir keine Chance die Aussichtspunkte „Wilder Waibelstein“ und „Neckarblick“ zu entdecken. Es regnet immer mehr und fast schweigend ziehen wir unsere „Bahnen“ und erreichen die Burg Stolzeneck. Sie liegt 200m über dem Tal auf einem Bergsporn, der heute jedoch bewaldet ist. Heute ist die Burg Eigentum des Landes BW. Leider auch eingezäunt und nicht zu entdecken.
Hier verlassen wir den Forstweg und sehen uns plötzlich in den Urwald versetzt. So heißt auch dieser anspruchsvolle Pfad „Urwaldpfad“. Über ein Felsenmeer am Hang kommt noch die Atmosphäre des Regens und des Dunstes besonders zum Tragen. Dieter entdeckt noch einen Salamander. Ihm wird das Leben gerettet.
Nachdem wir diesen ungewöhnlichen Weg verlassen haben, geht es wieder auf einem breiten Weg, dem „Salzmannweg“, Richtung Eberbach. Dort angekommen, hört es auf zu regnen und die Suche nach einer Sitzgelegenheit im Café beginnt. Wir werden fündig. Ein nasser Tag geht zu Ende.
Fotos: Waltraud Osing
Donnerstag, 16.09.2021
Von Eberbach nach Hirschhorn
Heute mal eine Entspannungstour. Sie ist eine Entschädigung für den gestrigen Tag und Aufbautraining für morgen.
Also wie immer. Punkt 09:00 Uhr oder eher werden wir wieder von Waldemar abgeholt zum Start in Eberbach.
Nach dem Gang durch den Ort, starten wir kurz aber heftig steil bergan und gelangen dann wieder in einen herrlichen Buchen-wald. Die heutige Etappe verläuft nicht auf dem Neckarsteig, sondern Heinz hat mal wieder schöne Wege ausgesucht.
Wir wandern abseits des Neckars und überqueren eine Straße und den Gammelsbach und sehen das Straßenschild „Böser Weg“. Hier offenbart uns Heinz, dass er nicht mehr weitergehen kann. Er hat sich beim Aussteigen aus dem Bus das Knie lädiert.
So geht es jetzt ohne unseren Chef weiter. Dieter übernimmt die Führung im doppelten Sinn. Im Auf und Ab gelangen wir zur Gretengrundhütte und legen eine kurze Trinkpause ein. Weiter geht’s zum „Steinernen Tisch“. Es war ein Sammelplatz der Jäger mit freiem Blick auf Schloss und Neckar. Heute allerdings nichts mehr davon zu sehen, da alles rundherum zugewachsen ist.
Schließlich erreichen wir nach einiger Zeit die Möglichkeit der Pause in der „Hoppehütte“. Von hier haben wir den ersten Blick auf Hirschhorn und Neckar. Wir steigen in Serpentinen bergab und stoßen unvermittelt auf die Burg/Schloss Hirschhorn. Sie ist sehr gut erhalten und gilt als strategischgünstig positioniert; an der Grenze des heutigen Hessen/Baden-Württemberg. Bereits 1260 wurde sie gegründet. Die endgültige Form erhielt sie Ende des 16. Jhdts. im Stil der Renaissance. Die gesamte Struktur der weitläufigen Burganlage entdeckt man erst auf den zweiten Blick.
Seit 1959 ist im Renaissancebau Palas sowie im Marstall-Nebengebäude ein Hotel mit Restaurant untergebracht. In der alten Burgkapelle, welche sich im Palas in der ersten Etage befindet, ist auch die Außenstelle des Standesamtes der Stadt Hirschhorn untergebracht, wo Trauungen möglich sind. Ein weiteres Gebäude wird privat genutzt. Markantestes Gebäude der Burganlage ist das kleine Torwärterhäuschen mitten in der Burganlage. Der Rest der Burg (insbesondere Innenhof und Bergfried) ist frei zugänglich. Von Mai bis September werden wöchentlich an Samstagen kombinierte Stadt-/Burgführungen angeboten.
Nach dem obligatorischen Besuch eines Cafés warten wir am Neckar auf unser Taxi.
Fotos: Waltraud Osing
Freitag, 17.09.2021
Von Neckarhausen nach Neckargemünd
Mit neuem Schwung geht es heute auf die längste Etappe, die Heinz für uns ausgearbeitet hat.
In einer großen Serpentine steigen wir bis auf 430 m bergauf stets amLangenbach entlang. Wir erreichen die Sangerwaldhütte und gestatten uns die Mittagspause bei herrlichem Wetter und schöner Aussicht. Ein Holzschild gibt uns die Bestätigung: „Hier kannst Du in die Ferne linsen, auf dieser Bank kostets keine Zinsen; alles umsonst“.
Dieter bittet nicht nur zum Tanz sondern auch zum Weitergehen. Kurz danach können wir schon einen Blick auf die „4 Burgen-stadt“ blicken. In kurzen Kehren steigen wir zum Neckar hinab und erreichen Neckarsteinach. Eine nette kleine Ortschaft. Hier teilen wir uns in kleine Gruppen auf und suchen jeweils eine geeignete Kaffee/Kuchenpause oder auch was Deftiges.
Herrlich am Neckar zu sitzen und den Schiffen nachzuschauen. Doch nun wird es Zeit weiterzugehen, denn es liegt noch eine anstrengende Wegstrecke vor uns.
Am Neckar entlang und dann über eine der vielen Neckarschleusen auf die andere Flussseite. Wir sehen mit Erstaunen, was sich dort an Baumstämmen, Laub und anderen Dingen angestaut hat. Ob das wohl alles entfernt wird?
Auf einem steilen und schmalen Pfad steigen wir mal wieder bergan und erreichen die Bergfeste Dilsberg. Die Burg und der Ort liegen auf einem Bergrücken in einer Neckarschleife. Einst gehörte die Burg den Pfalzgrafen bei Rhein und erfüllte eine militärische Funktion. Die Burgfeste hat eine sehr wechselvolle Geschichte und ist damit ein wunderbares Reiseziel. Einen ganzen Tag könnte man sich dort aufhalten. Bekannte Künstler wie William Turner, Carl Rottmann und Karl Weysser malten die Ruine. Heute begeistert der Treppenturm als Aussichtsplattform mit tollem Naturpanorama der besonderen Art, im Tal der Neckar, ringsherum die Berge des Odenwalds und dazwischen die Hügel des Kraichgaus. Es gibt viele Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Leider bleibt uns wenig Zeit zum genaueren Hinsehen.
Nun machen wir uns auf zu den letzten Kilometern. Kurz vorm Ziel Neckargemünd können wir nochmal einen schönen Blick auf die Bergfeste Dilsberg genießen. Der Neckar und das Ziel liegen unter uns.
Fotos: Waltraud Osing
Samstag, 18.09.2021
Von Neckargemünd nach
Heidelberg
Kaum zu glauben, wir starten zur letzten Neckarsteigetappe nach Heidelberg.
Wir starten in Neckargemünd und der erste Blick trifft ein Haus „zum letztenHeller“. Durch ein Stadttor erreichen wir wieder den Wald und in einem langgezogenen, jedoch leichtem Bergauf erreichen wir ohne Pause den Hausberg von Heidelberg, den Königsstuhl. Hier oben gibt es einen Vergnügungspark.
Ein paar Meter weiter öffnet sich der Blick ins Tal und Heidelberg liegt uns zu Füßen. Es ist ein erhebendes Gefühl von hier oben auf Neckar und die Schlossstadt zu schauen. Den Neckarsteig haben wir fast geschafft.
Renate und ich
ziehen es vor den bequemeren Weg in die Stadt zu nehmen. Wir benutzen die Bergbahnen und haben noch den Besuch des Schlosses im Fahrpreis inbegriffen, Die anderen Teilnehmer steigen die hunderten
von Stufen hinab bis zum Schluss. Heinz erwartet uns am Informationstand der Schlossanlage. Nun kann jeder die freie Zeit bis zur Abfahrt des Busses durch die Altstadt schlendern. Es macht aber
nicht so viel Spaß, denn die Stadt ist extrem voll und wir sind das gar nicht mehr gewohnt.
Fotos: Waltraud Osing
Es war eine beeindruckende Wanderwoche mit vielen Burgen und interessanten Einblicken in die Geschichte und die Geschichten am Neckar.
Lieber Heinz, wir
danken Dir für diese herrliche Tour. Leider konntest Du diese nicht wandernd beenden.
Wanderfreundin Waltraud
Mehrtagewanderung vom 01.08. bis 08.08.2021
in der Fränkischen Schweiz
Teilnehmende: Elisabeth und Gerd Dürr, Dorothea und Friedhelm Haverkamp, Maureen Hindrichs,
Walter Lohmüller, Waltraud Osing, Ulrich Pakosch, Dagmar Pusch,
Theodora Wilde, Claus Wöhlken, Dieter Vogel
Wanderführer: Heinz Rund
Sonntag, 01.08.2021
Einlauftour um und durch Gößweinstein
Alle Teilnehmer trafen rechtzeitig in Gößweinstein ein und nach Verteilung der Zimmer in unserem Hotel Krone trafen wir uns um
15:00 Uhr zur obligatorischen Einlauftour.
Wir starten am „Haus des Gastes“ und steigen als erstes zur Burg Gößweinstein hinauf undblicken ein erstes Mal auf die imposante Basilika minor.
Auf dem Balthasar-Neumann-Rundweg spazieren wir im steten auf und ab über die Wagnerhöhe zur Fischersruh. Von hier ein einmaliger Blick auf Kirche und Burg, sowie ins Wiesenttal. Der nächste Aussichtspunkt ist der Kreuzberg. Es ist der Endpunkt des Kreuzweges für die Wallfahrer. Zum guten Schluß gelangen wir zum Gernerfels. Es führen steile Treppen zu diesem markanten Felsen.
Im Ortskern wieder angekommen, betreten wir die Basilika. Sie wurde von 1730-1739 von Balthasar Neumann erbaut. 1948 erhob PapstPius XII sie zur Basilika minor.
Die Kirche ist der zweitgrößte Wallfahrtsort im Erzbistum Bamberg und gleichzeitig der größte Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands. Jährlich pilgern ca.140 Gruppen hierher.
Der Ort gilt als spirituelle und kirchliche Mitte der Fränkischen Schweiz.
Montag, 02.08.2021
Vom Felsendorf Tüchersfeld bis zur Burg Rabenstein
Heute geht’s zum Felsendorf Tüchersfeld. Von hier aus startet ein sehr interessanter Rundweg. Stille Wälder und Bachtäler halten für uns schöne Überraschungen bereit.
Wie an der Schnur gezogen, erreichen wir die Kühloch Höhle, Pferdsloch Höhle und schließlich die Sophienhöhle. Wir glauben uns in eine Kirche versetzt. Doch dann der Blick nach oben: Burg Rabenstein erhebt sich auf der gegenüberliegenden Seite auf einem Felsen. Dass zwischen uns und der Burg ein Tal verläuft merken wir erst nach dem steilen Abstieg aus derSophienhöhle.
Im Auf und Ab wandern wir an vielen Feldern mit Wildblumen entlang. Wir können uns gar nicht satt sehen und fotografieren viele schöne Motive. Immer wieder bleiben wir stehen und erfreuen uns an den Ausblicken der schönen Landschaft der fränkischen Schweiz. Das Wegenetz ist ausgezeichnet markiert. Unter anderem auch der Brauereiweg. Wir gelangen in den Ort Oberailsfeld und dort überrascht uns eine von den vielen kleinen Brauereien, die es in der Gegend gibt. Der Wanderführer stimmt einer Rast im Biergarten zu. Herrlich hier zu sitzen und zu genießen.
Zum guten Schluss hat uns aber noch der Regen erwischt und so können wir leider den Felsenweg nicht mehr durchführen. Es wäre zu gefährlich.
Dienstag, 03.08.2021
Zum Walberla
Tag 3 bringt uns nach Kirchehrenbach am Fuße der bekanntesten Erhebung in der fränk. Schweiz. Das Hochplateau Ehrenbürg, im Volksmund „Walberla“ genannt, ist heute unser Ziel. An Feldern und Obstplantagen vorbei geht es in großen Schleifen bergauf. Am großen Kreuz gibt es die erste Pause und wir genießen die wunderbaren Ausblicke. Nun kommt der letzte kurze + knackige Anstieg und werden dafür mit herrlichen Landschaften in alle Richtungen belohnt. Der erste Blick gilt aber der Walburgiskapelle. Sie wurde im 17. Jhrdt. erbaut und der Walburga geweiht. Die jetzige Kapelle wurde durch die Herren von Wiesenthau 1697 errichtet. Da der Berg aus einer Doppelkuppe besteht, wandern wir nach der Mittagspause durch eine Senke zum Rodenstein mit 531 m die höchste Erhebung.Die Vegetation ändert sich. Wieder erleben wir wunderbare Wildblumenwiesen. Der Abstieg ist unbequem.
Auf der Ostseite des Plateaus haben wir nur Laubwald. Der Wanderführer Heinz entscheidet an einem Wegepunkt, dass wir die vorgesehene Wanderung verkürzen, da Starkregen und Gewitter vorhergesagt wird.
Dies war eine weise Entscheidung. Auf der Heimfahrt begleiten uns tiefschwarze Wolken.
Mittwoch, 04.08.2021
Ebermannstadt
Heute steht die große Runde um Ebermannstadt auf dem Programm.
Unser Startpunkt ist die Ortschaft Gasseldorf. Nach der Überquerung des Baches Leinleiter erwartet uns ein langer und nicht enden wollender Anstieg. Doch wir werden durch einen wunderbaren Blick vom Druidenstein in den Ebermannstädter Talkessel mehr als entschädigt. Etwas weiter blicken wir in ein riesiges Loch. Hier gab es mal einen Steinbruch.
Nach kurzem Abstieg kommt der nächste lange Anstieg. Doch wie aus dem nichts taucht Burg Feuerstein vor uns auf. Sie wurde 1941 als Forschungsstätte erbaut und bis 1945 im Rahmen der dt. Kriegsrüstung im 2. Weltkrieg genutzt. 1946 wurde die Burg vom Erzbistum.
Bamberg gepachtet und 1949 erworben. Sie dient als katholische Jugend- und Begegnungsstätte. Kurz darauf erreichen wir das Kreuz Feuerstein, wieder mit einem herrlichen Blick in die fränkische Schweiz und zur Ehrenbürg. Durch hohe Wildblütenfelder geht es nun bergab zur Wiesent und Richtung Ebermannstadt. Unterwegs naschen einige Wanderer rote und gelbe Mirabellen. Nach gefühlten langen 3 km auf Asphalt gestattet wir uns im Ort eine längere Pause, bevor es zum Endspurt zu unseren Autos geht.
Donnerstag, 05.08.2021
Höhlen und Burgen
Auf dem Programm stehen heute die Binghöhle und 2 Burgen. Die Autos stellen wir amBahnhof Streitberg ab und steigen sofort wieder steil bergauf. In Serpentinen bergan wandernd gelangen wir zu einem Felsentor und zum Aussichtspunkt Schönblick und genießen den Aussicht ins Wiesenttal.
Nun erreichen wir den Höhepunkt unserer heutigen Wanderung, die Binghöhle. Sie ist eine natürliche Karsthöhle und erstreckt sich als einzige der fränk. Schweiz in geschichteten Kalkstein. Entdeckt wurde sie 1905 von Ignaz Bing und wird seit 1906 als Schauhöhle genutzt.
Man nennt sie auch Tropfstein-Galeriehöhle. Durch den schmalen Gang in gebückter Haltung sehen wir viele schöne Formationen.
Nach diesem Erlebnis geht es weiter zur Ruine Streitburg. Sie war eine hochmittelalterliche Adelsburg. Hoch über dem Wiesenttal haben wir einen Blick mal wieder ins Tal und zur Burg Neideck auf der anderen Seite. Durch schönen Buchenwald im auf und ab kommen wir zum Rupprechtspavillon. Der Kommerzienrat Bing ließ 1904 den Pavillon zu Ehren des Prinzen Rupprecht von Bayern erbauen.
Nach einem kurzen Abstieg queren wir das Tal und steigen zur Burg Neideck hinauf. Doch kurz vorm Ziel überrascht uns ein kräftiger Schauer. Danach schauen wir uns
die Reste dieser großen Burganlage an und besteigen den Turm. Danach wandern wir in Richtung Streitberg. Dort erwarten uns die Autos.
Freitag, 06.08.2021
Muggendorf – Gebirgstrail
Heute fehlen Walter und Dorothea auf unserer Wanderung um Muggendorf. Die Ankündigung eines Gebirgstrail macht uns neugierig.
Es begann gleich mit nicht enden wollenden steilen Stufen. Nach kurzem Verschnaufen schauten wir auf einen sehr schwierigen Weg.
Er ist durchsetzt mit sehr vielen Baumwurzeln. Hinzu kam, dass es in den letzten Tagen örtlich geregnet hat. Es war sehr glatt und jeder Schritt musste überlegt sein. Aber alle haben dieses Wegestück gemeistert. Weiter ging es im steten Auf und Ab durch herrlichen Buchenwald.
Dann gelangten wir zu einem Felsentor. Wir staunten nicht schlecht. Vor uns tat sich eine riesige Höhle auf. Es ist die Höhlenruine Riesenburg. Mehrere Felsbögen bis zu 11,5 m zeigen ein einzigartiges Naturdenkmal. Die Gesamtlänge der aus Frankendolomit bestehenden Höhle beträgt 43 m bei einer Höhendifferenz von 25 m. Die Naturbrücken und Felsen sind Überreste eines eingestürzten Höhlendaches.
Nach dem Abstieg überqueren wir mal wieder die Wiesent. Es sind auf ihr einige Paddler unterwegs. Leider hat uns nun auch der Regen erreicht.
Wir wandern entlang der idyllischen Wiesent und erreichen die Kuchenmühle. Hier kehren wir ein und bei Kaffee und Kuchen und heißer Suppe warten wir bis der Regen nachlässt. Wir ziehen weiter und kommen zum Dorf Albertshof. Dort entdecken wir zwei Backhäuser.
Sie wurden aktuell gerade genutzt. Einige Wanderer kaufen das frische Brot. Durch Wald und Feld erreichen wir wieder unseren Wanderparkplatz.
Freitag, 06.08.2021
Nachtwächterwanderung Gößweinstein
Heinz hatte noch ein paar Tage vor unserer Abreise dieses Angebot in Gößweinstein organisiert. Ein älterer Herr mit weißem Bart und Helm sowie der obligatorischen Lampe erwartete uns. Er erklärte uns die Geschichte der Burg, die nun angestrahlt wurde. Die Wirkung ist beeindruckend. Weiter ging es zu einigen Fachwerkhäusern, die sich durchAnordnung der Balken unterscheiden. Zum guten Schluß gelangten wir zur Basilika.
Zum Abschied erklärte er uns noch die Geschichte der Zunft der Nachtwächter.
Wir hatten uns alle mehr von der Führung versprochen.
Samstag, 07.08.2021
Tüchersfeld – Pottenstein
Auf zur letzten Wanderung der Woche. Heute starten wir direkt in Gößweinstein. Die Autos haben heute Ruhetag. Auf wunderbar zu gehendem Waldboden erreichen wir einen Aussichtpunkt mit Blick ins Püttlachtal, weiter geht’s auf angenehmen Wegen und wir machen Pause an der Kreuzbergkapelle. Endpunkt eines Kreuzweges von Pottenstein. Von hier aus können wir schon den Ort und die Burg erblicken. Wir durchwandern den bekannten Ort und halten kurz inne in der Kirche St. Bartholomäus. Direkt daneben erblicken wir das Scharfrichtermuseum.
Nun geht es zum letzten starken Anstieg. Oben angekommen genießen wir einen letzten Blick auf Burg und die Ortschaft. Bergab in die Bärenschlucht zum Campingplatz. Dort erwartet uns schon Friedhelm. Hier verlässt uns unser Wanderfreund Claus. Er wird von Walter und Friedhelm nach Forchheim zum Zug gebracht, denn ein weiterer Urlaub wartet auf ihn. Vorbei an einigen Kletterfelsen treffen wir auf viele Kletterbegeisterte. Wir wandern immer an der Püttlach entlang und erreichen einen wirklich dunklen Wald und fühlen uns in den Urwald versetzt.Auf der Anhöhe angekommen überrascht uns wieder mal ein Regenschauer. Mit flottem Schritt erreichen wir wieder Gößweinstein.
Eine beeindruckende Wanderwoche mit vielen Naturerlebnissen geht zu Ende.
Wieder hat uns Heinz viel geboten und alles wunderbar organisiert.
Vielen Dank Heinz.
Wanderfreundin Waltraud